Ein Ruhlaer Arbeiter, der die Ermordeten gesehen hatte, berichtete darüber in einem Brief: ,,Sie liegen so da, wie sie von ihren Arbeiten im Hof, Garten usw. weg verhaftet worden sind, in Strümpfen und Holzpantinen in den einfachen Holzsärgen, bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt.. . alle sind mit Explosivgeschossen niedergemacht, alle buchstäblich zerschmettert .. . Bei Rößiger war der halbe Schädel zerschmettert, die Hirnschale weg, das bißchen Gehirn hing noch im Hut.
Und dann noch die vielen Bajonettstiche! 3 Brüder Füldner (2 sind schon im Felde gefallen), Otto Batz , 2 Brüder Schröder , 2 Brüder Soldau , dem einen Soldat war ein Finger abgeschlagen, im Rock steckte noch ein Stückchen Brot, und auch die vielen Stiche. Dem einen Füldner war der Hals herausgerissen. Dann ein Hornschuh, ein Maurer, das Gesicht zusammengedrückt, die Zähne lagen auf der Nase und um den Mund herum. Der 50-jährige Schuhmacher Steinberg war nicht zum Erkennen. Der Kopf wie ein Klumpen rohes Gehacktes. Der eine Schröder hatte nur einen halben Kopf…“
Neue Zeitung, Jena, v. 2. April 1920. — ( Bad Thal)
in Arbeitereinheit rettet die Republik (1970)
Thema: Kapp-Putsch
Quelle(n): Arbeitereinheit rettet die Republik
(02. 04. 1920)
Schlagwort: Mecherstädter Morde | Weisser Terror |