Unterdrückung von Unruhen

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13. März 1920

Ich richte an die Bevölkerung der zum Wehrkreiskommando IV gehörenden Gebiete (also Sachsen , Sachsen-Anhalt und Ostthüringen mit .so]chen Großstädten wie Dresden , Chemnitz , Halle , Leipzig , Magdeburg , d. Red. ), gleichviel, wie sie sich politisch zu den neuen Ereignissen im Reiche stellt, die dringende Bitte, das Wirtschaftsleben nicht durch Streiks oder Tumulte irgendwelcher Art zu stören. Der in der Presse erschienene Aufruf zum Generalstreik, unterzeichnet von Ebert , Bauer , Noske usw., ist nach mir gewordener Mitteilung der Unterzeichner unrichtig.

Es kommt darauf an, die überraschende Regierungskrisis besonnen zu überwinden. Pflichtgemäß werde ich alle Versuche, die öffentliche Ruhe und Ordnung zu stören oder lebenswichtige Betriebe lahmzulegen, mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln verhindern.“  (Unter dem gleichen Vorwand, ,,Ruhe und Ordnung“ aufrechterhalten zu wollen, unterstützte auch der Maercker untersteIIte Kommandeur der Reichswehrbrigade 19, General Senfft von Pilsach , die Putschisten. Er alarmierte am 13. März in Leipzig das aus reaktionären Studenten bestehende Zeitfreiwilligenregiment , damit ,,ohne Rücksicht auf die Entwicklung der politischen Lage … zur Unterdrückung von Unruhen von den schärfsten Mitteln Gebrauch gemacht“ werden könne.

Ankündigung des Befehlshabers des Wehrkreises IV, jeden Streik rücksichtslos zu unterdrücken – Dresden, 13. März 1920. Außenstelle Glauchau des StaatsA Dresden, Rat des Landkreises Glauchau , Nr. 1720, Bl. 9. Bekanntmachung. Unterzeichnet: Maercker , Generalmajor. Plakat. – (Vgl. Ostthüringer Volkszeitung, Altenburg , 16. März 1920.) in Arbeitereinheit rettet die Republik (1970)

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