Revolutionäre Betriebsobleute Jenas gegen die Militärdiktatur
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14. März 1920
Die revolutionären Betriebsobleute haben durch ihren einmütigen Beschluß, sofort in den Generalstreik zu treten, ihren unerschütterlichen Willen bekundet, die Säbelherrschaft von rechts mit allen Mitteln niederzukämpfen. Sie müssen es jedoch angesichts der bitteren Erfahrungen, die sie im letzten Jahre machen mußten, ablehnen, sich hinter eine Regierung zu stellen, die ebenfalls nur mit Ausnahmezustand, Standrecht, Presseknebelung und Schutzhaft gegen links zu regieren, vermochte, und die durch ihre verbrecherische Politik die Militärkamarilla wieder großgezogen und gestärkt hat und somit für die eingetretenen Gewaltstreiche der Reaktion voll verantwortlich ist.
Eine Zusammenarbeit mit dem Bürgertum lehnen wir grundsätzlich ab, ebenso müssen wir ein Zusammenarbeiten mit den Führern der SPD ablehnen, solange sie es in dieser kritischen Situation noch fertigbringen, den Arbeitern den Gebrauch revolutionärer Mittel zu verwehren und dem Arbeiter-Rat jegliche Kontrollrechte gegenüber der Formal-Demokratie versagen.“,,“Diese Erklärung gaben die revolutionären Betriebsobleute ab, weil die SPD Jenas in ihrem Aktionsprogramm vom 14. März sich ,,einmütig“ hinter die verfassungsmäßige Regierung gestellt und ,,die Bildung eines politischen Arbeiterrates“ abgelehnt hatte. (Vgl. IML, ZPA, NL 52, nicht foliert.) —
Erklärung der revotutionären Betriebsobleute Jenas, gegen die Militärdiktatur, aber nicht tür die Ebert-Bauer zu kämpfen —
Jena, 14. März 1920. IML, ZPA, NL 52 (nicht foliert). Ohne Unterschrift. Abschr. —
in Arbeitereinheit rettet die Republik (1970)
Thema: Kapp-Putsch
Quelle(n): Arbeitereinheit rettet die Republik
(14. 03. 1920)