Nach der Spaltung der SPD im April 1917 gingen die Parteifunktionäre in Düsseldorf, Solingen, Remscheid zur USPD, teilweise in Elberfeld und Hagen . Überall sonst, also im ganzen eigentlichen Ruhrgebiet, mußte die USP einen Parteiapparat neu aufbauen. Dabei kopierte sie den alten Aufbau der SPD: Ortsvereine deren Zusammenschlüsse zu Kreisvereinen und weiter zu Bezirken nach Reichswahlkreisen , bestimmend waren nicht wirtschaftliche oder betriebliche Gesichtspunkte sondern die alte Struktur der Wahlkreise und die Erfordernisse des Parlamentarismus.
Im Bezirk Niederrhein konnten von Düsseldorf, Solingen und Remscheid aus bald die ersten organisatorischen Fäden in den rheinischen Teil des Ruhrgebiets gezogen werden. Die USP-Organisation In Westfalen war dagegen zunächst relativ schwach. Dortmund war und blieb eine Hochburg der SPD , während sich in Hagen die USP rasch zur führenden Partei entwickelte. Insgesamt blieb der Aufbau der USP-Organisation während des Krieges im eigentlichen Ruhrgebiet bruchstückhaft.
In einigen Elementen ihrer Organisation wich die USP bewußt von der SPD ab, und zwar auf Grund von Erfahrungen, die man bei der Spaltung der alten Partei gemacht hatte. Die beiden wichtigsten Abweichungen: Erstens bestimmte die USP-Satzung, daß die zentralen politischen Fragen innerhalb der Partei durch Urabstimmung der Mitglieder entschieden werden soIlten. Diesen Punkt setzten die Spartakus-Vertreter bei Gründung der Partei durch; zweitens führte die USP ihre Parteiblätter grundsätzlich in der Form der Genossenschaft, um sicherzustellen, daß die politische Richtung der Blätter durch die Mitglieder, nicht durch den Parteivorstand bestimmt wurde.
( nach Erhard Lucas , Märzrevolution im Ruhrgebiet , Band I)
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