In dem Park hinter dem Lichtenberger Rathaus in der Möllendorfstraße in Berlin (gegenüber ist das Ringcenter Frankfurter Allee) gibt es eine Gedenktafel. Darauf stehen die Namen von acht Aufständischen (die meisten Matrosen der Volksmarinedivision), die dort von einem Standgericht hingerichtet worden sind. Die Tafeln wurden im Juni 1920 erstmals angebracht, 1933 von den Nationalsozialisten entfernt, 1945 erneuert, von Unbekannten zerstört und dann zum 12.3.1959 erneuert.
Der Reihe nach sind das Fritz und Albert Gast (28 und 21 Jahre, beides Brüder und Matrosen). Albert Gast hatte erst kurz zuvor geheiratet, seine Frau hat die Hinrichtung wohl aus einem nahe gelegenen Fenster mitbekommen und ist in Ohnmacht gefallen. Julian Kuklinski (34 Jahre), Johann Karl Rudolf (18 Jahre), beide ebenfalls Matrosen. Der Hausdiener Georg Robert Pormann (16 Jahre), der denunziert worden war, einen MG-Gurt gehalten zu haben. Außerdem wurden später noch die Namen von Gustav Schnick, Erich Renk und Karl Lebende identifiziert.
Der Text der Gedenktafel lautet: „Hier wurden 11 Spartakuskämpfer im März 1919 ermordet.“ Darunter sind zwei Tafeln mit Namen angebracht. Die Namen der linken Tafel: Fritz Gast , Albert Gast , Erich Renk, drei unbekannte Matrosen. Auf derr rechten Tafel: Rudolf Lebede , Georg Pormann , Gustav Schnick , Julian Kuklinsky , Karl Friedrich
„Nahe dem Eingange zum Friedhof von der Möllendorffstraße befand sich seit Juni 1920 an dem breiten Giebel, rechter Hand, des benachbarten Wohnhauses in geringer Höhe eine schlichte Tafel mit der Inschrift: ‚Dem Andenken der durch die Reichswehr am 12. u. 13. März standrechtlich erschossenen Opfer.‘ Diese Tafel wurde 1933 entfernt, im Jahre 1945 wieder erneuert, aber von ruchlosen Händen nochmals zerstört. Nach Mitteilung des Bürgermeisters Schalkowski vom Bezirksamt Lichtenberg sind die Erschossenen auf dem Zentralfriedhof in Abt. 62b beigesetzt worden. “ (Willi Wohlberedt, in: Neues Deutschland, „Die Märzkämpfe 1919 in Berlin“, 11.3.1954, Teil IV, S. 379)
-