In Berlin-Schöneberg erinnert auf dem Friedhof ein Grabstein an drei Opfer des Kapp-Putsches: Den Opfern des Kapp-Putsches. In dankbarer Erinnerung, gewidmet von der Sozialdemokratischen Partei Deutschland 11. Kreis Schöneberg-Friedenau – Die Namen lauten: Georg Heinrich – Paul Bieneck – Walter Bieler .
Die Zeitung der SPD in Berlin-Tempfelhof schrieb dazu im März 2011: Der Kapp-Putsch hatte „eine große Anzahl von Opfern gefordert. Auch in Schöneberg hatte es Straßenkämpfe gegeben. Das alte Schöneberger Rathaus am Kaiser-Wilhelm-Platz (jetzt an dieser Stelle die Berliner Bank, mit Gedenktafel!) und die Maison de Santé waren durch eine Offizierskompanie des sogen. ,,Schutzregiments“ Groß-Berlin besetzt, denen ein große Menschenmenge, die sich zum von der SPD ausgerufenen Generalstreik entschlossen hatte, gegenüberstand. Die meisten Militärs trugen schon damals ein großes Hakenkreuz auf ihren Stahlhelmen und Militärfahrzeugen. Es wurde in die Menge geschossen. Es gab Tote und Verletzte.
Für drei der getöteten Opfer, die keine Angehörigen hatten, organisierten die demokratischen und sozialdemokratischen Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung von Schöneberg eine Trauerfeier im Rathaus. Der weite Platz vor dem Rathaus und die umliegenden Straßen waren von einer viel tausendköpfigen Menschenmenge gefüllt, und nach einer ergreifenden Feierstunde setzte sich der Leichenzug in Bewegung zum Friedhof ,,Blanke Helle“ in der Eythstraße,wo die Beisetzung erfolgte. Der Text auf dem Grabstein neben den Namen der Toten lautet: ,,Den Opfern des Kapp-Putsches. In dankbarer Erinnerung, gewidmet von der Sozialdemokratischen Partei Deutschland 11. Kreis Schöneberg-Friedenau“.
Auf Grund von Witterungsschäden ist der Text heute nur noch schlecht lesbar. Das Grab wurde trotz einiger Bemühungen nie zum Ehrengrab erklärt, aber wegen seiner Bedeutung auch nicht eingeebnet. Seit Jahrzehnten bemühen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger um den Erhalt der Grabstätte und die Restaurierung des Steins durch das Bezirksamt. Der Bezirksbürgermeister und der zuständige Stadtrat sind informiert, und die Erwartungshaltung an sie ist groß. Im vergangenen Jahr gründete sich der ,,Verein zur Pflege der Grabstätte der Schöneberger Kapp- Putsch-Opfer e.V.“ (http://kappputsch- in-schoeneberg.blogspot. com).“
( TS_Aktuell)
Am 22. März 2011 fand um 19 Uhr eine Gedenkveranstaltung in der Berliner Geschichtswerkstatt in der Schöneberger Goltzstraße 49 statt.
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