Gemeinsam gegen die Militärdiktatur in Frankfurt

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13. März 1920

An das revolutionäre Proletariat!

Der letzte Schleier ist gefallen. Die Gegenrevolution ist in Berlin in vollem Gange. Die Regierung ist gestürzt. Die Baltikumtruppen haben die Regierungsgebäude besetzt. Die reaktionären Reichswehroffiziere haben der Regierung die Freundschaft offen gekündigt. Proletarier, jetzt gilt es zu handeln! Der Diktatur des Militarismus muß sofort die Macht des geeinigten Proletariats entgegengestellt werden. Nun gilt es, den Kampf aufzunehmen. Nicht zum Schütze der bürgerlichen Republik, sondern zur Aufrichtung der Macht des Proletariats!

Verlaßt sofort die Betriebe und Büros! Treffpunkt sofort Bismarck-Denkmal.“

Bereits am 13. März entwaffneten die Frankfurter Arbeiter Teile der Sicherheitspolizei, deren Vorgesetzte gedroht hatten, „bewaffneten Widerstand mit sofortigem Erschießen“ zu beantworten
( vgl. Frankfurter Zeitung v. 14. März 1920 ).
Der Kommandeur der Reichswehrtruppen , Rittmeister Neufvile , stand in enger Verbindung zur Putschregierung und beabsichtigte, auch in Frankfurt eine Militärdiktatur zu errichten
(vgl. Frankfurter Zeitung v. 26. März 1920 ).

Aufruf der drei Arbeiterparteien Frankfurts zum gemeinsamen Kampf gegen die Militärdiktatur

Frankfurt a. M., 13. März 1920. Volksstimme, Frankfurt a. M., 13. März 1920.
Unterzeichnet: USPD , SPD , KPD
Die drei Arbeiterparteien bildeten einen gemeinsamen Aktionsausschuß. Die SPD , die sich unter dem Eindruck der Massenstimmung KPD und USPD angeschlossen hatte, distanzierte sich am nächsten Tage von obigem Aufruf und erklärte, nur für die Regierung Ebert-Bauer zu kämpfen (vgl. Mus. f. Dtsch. Gesch  D 60/570, 574).

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