Fünf Tote auf jüdischem Friedhof

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8. April 1920

Am 8. April 1920 um  11.15 Uhr fuhr ein Lastwagen einer Oberhausener Firma mit vier Sipos und fünf Arbeitern, die in einem Ledigenheim in Essen – Rüttenscheid verhaftet worden waren, vor dem Rathaus in Mülheim vor. Die Sipos führten ihre Gefangenen hinein. Nach einer Viertelstunde kamen sie wieder mit ihnen heraus (es war später nicht mehr herauszubekommen, was im Rathaus geschehen  war) und fuhren weiter zum jüdischen Friedhof in Mülheim – Holthausen . Dort erschossen sie die fünf. Anschließend steckten sie sich eine Zigarette an und bemerkten zu einer Augenzeugin, ,,daß sie nichts gesehen habe“.

Etwa zwei Stunden später wurden die Leichen von der städtischen Polizei fortgeschafft. Die Mülheimer Juden beantragten bei der Stadtverwaltung, ihnen nach diesem Vorfall einen neuen Friedhof zur Verfügung zu stellen. Daß gerade der jüdische Friedhof gewählt worden war, war zweifellos kein Zufall; schon in Wesel waren sieben tote Rotgardisten von Sipos auf dem jüdischen Friedhof verscharrt worden

Quelle: Zuschrift in Vtr 4.6.1920 –  Mh GA und Mh. Ztg. 9.4.1920; Vtr , 12.4.1920 ( Nachdruck aus VZD ); E. Müller an Severing 10.4.1920 und Obermeyer an Severing 11.4.1920 ; beides in Nachlaß Severing A3; Düwell S. 47 ; Brauer S. 101 – Märzrevolution III (1978)

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