Freikorps morden im Ruhrgebiet

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6. April 1920

Hagen, den 6. April, mittags 12 Uhr (Teleph. Bericht) : Im Ruhrgebiet herrscht der weiße Schrecken. Die angekündigte „Polizeiaktion“ scheint sich in einen planmäßigen Rachefeldzug der Generäle zu verwandeln. Die Militärs handeln selbständig, ohne sich irgendwie um die Weisungen der Regierung zu kümmern.(…)

Der Kommandant des jüngst geschlagenen Freikorps Schulz hat dem Berichterstatter des holländischen sozialdemokratischen Blattes „Het Volk“ erklärt, daß seine Leute rücksichtslos vorgehen und keine Gefangenen machen würden. Unter der Soldateska zeichnet sich vor allem die dritte Marinebrigade Loewenfeld aus. Sie hat entgegen den ausdrücklichen Zusagen der Regierung in Oberhausen Standgerichte errichtet. Die Urteile werden von den Gruppenkommandeuren unterzeichnet und sofort vollstreckt.(…) Es handelt sich um dieselbe Marinebrigade Loewenfeld ,(…) die an erster Stelle an dem Kapp-Putsch beteiligt war, angeblich abtransportiert werden sollte und wie durch ein Wunder plötzlich im Ruhrgebiet auftaucht.

zitiert nach Ruhrkampf 1920 – Die vergessene Revolution – aus einer nicht genannten Zeitung der Arbeiterbewegung ( wird noch recherchiert ) , Originalüberschrift: Der weiße Schrecken im Ruhrrevier – vom 6. April 1920

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