Auf der Flucht erschossen in Altenessen
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8. April 1920
In der Nacht vom 7. zum 8. April 1920 erschienen um 3 30 Uhr in Essen – Altenessen. vier Sipos und ein Polizeiwachtmelster in der Wohnung des Straßenbahnschaffners Friedrich Siek . Sie verlangten seine Papiere und behaupteten, er ,,habe mitgekämpft und geplündert“; dann: ,,Sie sind reif und gehen mit!“ (Bei einem späteren Gerichtsverfahren stellte sich heraus daß gegen ihn nicht das geringste vorlag.) Vier Stunden später fand Frau Siek ihren Mann 300 Meter von ihrer Wohnung entfernt auf einer Wiese – erschossen (,,auf der Flucht“, erklärte man ihr auf der Polizeiwache).
Die Leiche wies einen Herzschuß und einen Schuß von der linken zur rechten Schläfe auf; Hand und Unterarm waren durch Tritte mit schweren Nägelschuhen verletzt
Quelle: prot. Aussage von J. W. in RE 17.4.1920; von Grimke in VstH und Bast , 15.4.1920 = FPE 17.4.1920 ; Gumbel , Mord S. 60; Obermeyer an Severing , 11.4.1920; in: Nachlaß Severing A3; Brauer S. 101; Ernst S. 75 – in Lucas Märzrevolution III (1978)
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Thema: Kapp-Putsch
Quelle(n): Märzrevolution im Ruhrgebiet III, Vier Jahre politischer Mord
(08. 04. 1920)
Schlagwort: Weisser Terror |