Auf der Flucht erschossen

Startseite » Novemberrevolution 1918/19 » Kapp-Putsch »

18. Mai 1920

Am 7. Mai verließ die Marinebrigade Bottrop. Darauf kehrten, unter anderen, die beiden Bergleute Richard Pelledun und Josef Meinka , die vor dem Einmarsch der Brigade geflohen waren, in die Stadt zurück. Pelledun war Mitglied des Vollzugsrats gewesen, hatte mehrmals zurücktreten wollen, war aber vom Bürgermeister bewogen worden, im Vollzugsrat zu bleiben. Nach seiner Rückkehr meldete er sich sofort bei der Polizei, die ihm bescheinigte, es liege nichts gegen ihn vor. Meinka war Mitglied der Roten Armee gewesen. Beide hatten sich getäuscht, als sie annahmen, nach dem Abrücken der Marinebrigade seien sie ihres Lebens sicher.

Ein ehemaliges Mitglied der Marinebrigade und ein ehemaliger Wachtmeister der städtischen Polizei nahmen Meinka am 17. Mai abends in seiner Wohnung, Pelledun am 18. morgens auf dem Wege zur Arbeit fest und brachten beide zunächst ins Rathaus. Von da wurden sie nach Paderborn transportiert und auf dem Wege ins Sennelager durch Genickschuß getötet. Wieder verlautete offiziell: ,,auf der Flucht erschossen“.

In Nachlaß Severing A3; VfrR 9.6.1920 , Gumbel Mord S. 61; Severing S. 221 f, hier in Märzrevolution III (1978 , S. 370)

-