Zeitweilige Diktatur des Proletariats in Bremen
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17. Dezember 1918
Brauckmüller (USPD): [. . .] Wir sind nicht Gegner der Demokratie. Ich meine, es ist eine Spiegelfechterei, wenn man die Arbeit der Kommission so hinstellt, als wäre sie gegen die Demokratie gerichtet. Wir sind auch nicht die Totengräber der Revolution, wir wollen sie sichern. [. . .] Wir sind nicht Gegner der Demokratie; wir halten nur eine zeitweilige Diktatur des Proletariats für notwendig, (Sehr richtig!) und von diesem Gedanken haben wir uns einzig und allein leiten lassen. Wie weit und wie lange sich diese Diktatur ausdehnen läßt, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Die einen glauben, es genügt vielleicht einige Monate, die ändern, die internationalen Kommunisten, behaupten vielleicht mit Recht, daß man die Diktatur so lange aufrecht erhalten müsse, bis sie sich von selbst aufhebe. Ich meine, das ist deutlich genug. […] Wir haben gearbeitet, aber das will ich Ihnen sagen, wir sind keine geübten Juristen, wir sind Arbeiter und Werkstättler, und ich will es ruhig aussprechen, wenn man ein Gesetz macht, das jeden zur Wahlurne ruft, dann ist es eine Kleinigkeit, wenn man aber die Verpflichtung hat, ein Ausnahmegesetz zu machen, und das ist es zweifellos. Sehr richtig! Darüber wollen wir uns doch klar sein, daß es ein Ausnahmegesetz ist, um die Revolution zu sichern, dann ist die Geschichte etwas schwieriger. [. . .]
Redebeitrag Brauckmüller ( USPD ), Sitzung des Arbeiter- und Soldatenrats am 17. Dezember 1918 in Bremen — in Revolution und Räterepublik in Bremen (1969)
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