Tausende Matrosen auf dem Exerzierplatz in Kiel
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3. November 1918
Nachdem die Polizei das Gewerkschaftshaus für den 2. November gesperrt hatte, versammelten sich am Folgetag mehrere tausend Matrosen und Vertreter der Arbeiter nachmittags auf dem Großen Exerzierplatz. Sie waren einem Aufruf des Matrosen Karl Artelt und des Werftarbeiters Lothar Popp, beide USPD-Mitglieder, gefolgt. Die Menge forderte unter der Losung Frieden und Brot die Freilassung der Meuterer, die Beendigung des Krieges und eine bessere Lebensmittelversorgung. Zuletzt zogen die Teilnehmer zur Arrestanstalt, um die verhafteten Matrosen zu befreien.
Um die Demonstranten kurz vor ihrem Ziel am weiteren Vordringen zu hindern, befahl Leutnant Steinhäuser seiner Patrouille, zunächst Warnschüsse, dann gezielte Schüsse in die Menge abzugeben. Dabei wurden sieben Personen getötet und 29 schwer verletzt. Auch aus der Demonstration heraus wurde geschossen. Steinhäuser wurde durch Kolbenhiebe und Schüsse schwer verletzt.
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