Mordhetze und weißer Terror

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8. März 1919

Der Generalstreik in Berlin war beendet, aber die Verhandlungen fanden unter dem Donner von Noskes Artillerie statt; die militärischen Aktionen der Konterrevolution gingen weiter. Die Republikanische Soldatenwehr war nach den Kämpfen am Alexanderplatz, der Besetzung des Marinehauses und kleinen Gefechten in Neukölln praktisch aufgelöst. Nur ein kleiner Teil, an den sich inzwischen einige Arbeiter angeschlossen hatten, führte den ungleichen und aussichtslosen Kampf weiter. Die Kämpfenden setzten sich in der Frankfurter Allee, der Palisaden-, der Koppen- und der Andreasstraße fest und errichteten hier und am Strausberger Platz Barrikaden.

barrikade grosse frankfurter strasse

Am 8. März ging die Gardekavallerieschützendivision nördlich, südlich und östlich vom Alexanderplatz vor und griff mit schweren Waffen an. Nur einige hundert Soldaten, Matrosen und Arbeiter zogen sich nach Lichtenberg zurück und verteidigten sich in diesem Arbeiterviertel gegen die Noske-Garden.

konterrevolution 1919 frankfurter Allee

Am 10. und 11. März war Lichtenberg durch die Regierungstruppen eingekreist. Die eingeschlossenen Kämpfer waren bereit, die Kampfhandlungen zu beenden, wenn durch Noske garantiert würde :

  1.  Sofortiger Waffenstillstand.
  2. Gründung einer Sicherheitswehr, bestehend aus allen Bevölkerungsklassen im Verein mit dem Soldatenrat.
  3. Abgabe der Waffen an die zu gründende Sicherheitswehr
  4. Nach Bildung der Sicherheitswehr Rückzug der Kämpfer
  5. Keine weitere Verfolgung der Kämpfenden
  6. Austausch der Gefangenen im Laufe des nächsten Tages

Noske erhielt die Forderungen am 11. März; er ließ sich jedoch auf keine Verhandlungen ein, sondern verlangte „bedingungslose Übergabe…“

in: Illustrierte Geschichte der Novemberrevolution, S. 363 ff

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