Sturm auf Essen

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25. April 1930

Die Märzrevolution im Ruhrgebiet ist mehrfach auch in Romanen dargestellt worden. — Auf eigener Anschauung beruht Hans Marchwitzas ,,Sturm auf Essen“, 1930 als Nummer 1 der ,,Roten 1-Mark-Romane“ erschienen. Marchwitza, nach 1945 in der DDR gefeierter Arbeiterschriftsteller, war 1920 Bergarbeiter auf der Zeche ,, Friedrich Ernestine “ in Stoppenberg bei Essen. Der Romanheld Franz Kreusat ist ein junger Bergarbeiter, der sich in den revolutionären Kämpfen politisiert – wobei er sich an den kommunistischen Parteiführern orientiert — und an den Kämpfen um Stoppenberg , Essen und Wesel teilnimmt. –

Marchwitza schreibt im konventionellen Reportagestil, der auf ,,Spannung“ bedacht ist. Die politischen Richtungen innerhalb der Arbeiterbewegung werden in – sympathische oder unsympathische – Charaktermerkmale ihrer Vertreter umgesetzt. Die Aktionen der Arbeiter werden in militärischen Kategorien beschrieben. Das Verhältnis der Geschlechter erscheint patriarchalisch: der Mann voller Tatkraft, der ,,Beschützer“; die Frau schwach, ans Haus gebunden, ein ständiger Hemmschuh für die politische Tätigkeit des Mannes.

in: Erhard Lucas : Märzrevolution im Ruhrgebiet Band I

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