Der Kapp-Lüttwitz-Ludendorff-Putsch – Dokumente:
„Im Vergleich zu Revolutionen, bei denen große Volksmassen in Bewegung geraten, die nur schwer zu kontrollieren sind, gilt der Coup d´etat einer gut organisierten Minderheit als die ,,billigere“ und effektivere Methode, um eine ungeliebte Regierung zu stürzen und sich des Staatsapparates zu bemächtigen.
Dem ostpreußischen Generallandschaftsdirektor Wolfgang Kapp und seinen konservativen Anhängern ging es im März 1920 jedoch nicht allein um die Beseitigung der sozialdemokratisch geführten Koalitionsregierung Gustav Bauer, sondern, wie die zahlreichen Denkschriften, Aktionsprogramme, Gesetzes- und Verfassungsentwürfe beweisen, um die Ersetzung der verhaßten, mehr unitarisch geprägten Weimarer Demokratie durch ein autoritäres Regime auf der föderativen Struktur des Bismarck-Reiches.
General Ludendorff der allmächtige Generalstabschef des Ersten Weltkrieges nahm entscheidenden Einfluß auf die Vorbereitung und Durchführung des Umsturzversuches. Aus taktischen Gründen hielt er sich im Hintergrund, was es im Dezember 1921 dem Reichsgericht im Prozess gegen Kapps ,,Innenminister“ Achaz Traugott v. Jagow erlaubte, ihn vom Vorwurf freizusprechen, einer der Urheber des Putsches zu sein.
Hier veröffentlichte Dokumente zeigen indes, daß Ludendorff der führende Kopf des Staatsstreichs war, der sich auf die bewaffnete Macht der Reichswehr, insbesondere auf die präfaschistische Marinebrigade Ehrhardt, aber auch auf die völkischen Verbände der Nationalen Vereinigung und die Millionenorganisation der konservativen Einwohnerwehren stützte. Ludendorff, Kapp und Lüttwitz drückten dem von ihnen inszenierten Putsch ihren Stempel auf, daher erscheinen die Namen dieses Triumvirats auch im Titel der vorliegenden Publikation.“
Hardcovereinband im Standardbuchformat mit 1136 Seiten.
Neubuch aus dem Olzog Verlag, 2002.