Arbeiter- und Soldatenrat

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25. November 1918

Nach der Revolution 1918 waren SPD, USP und Spartakusbund die entscheidenden Faktoren in den Arbeiter- und Soldatenräten. Diese wurden in den Tagen des Umsturzes gebildet wurden, und zwar in der Regel durch Absprachen der Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre. Entsprechend dem Stärkeverhältnis der Parteien erlangte die SPD in fast allen Städten die Mehrheit In den Räten. Die USP war führend nur in den wenigen radikalen Zentren: Düsseldorf , Solingen , Remscheid , Hagen ; in Elberfeld und Barmen teilten sich beide Parteien die Sitze paritätisch. Spartakus-Vertreter gelangten nur vereinzelt In die Räte.

Die zurückkehrenden Soldaten verstärkten die herausragende Stellung der SPD noch. Die innerparteiliche Auseinandersetzung vor der Abspaltung war ja nur von jener Minderheit von Parteimitgliedern geführt worden, die nicht eingezogen waren; die im Felde stehenden Soldaten, waren über die Differenzen nur unzureichend informiert, vermuteten als Grund der Spaltung in der Regel mehr persönlich motivierten Parteikrach und strömten nach der Entlassung überwiegend in die SPD, in der sie die „alte“ Partei sahen.

Die Tätigkeit der Arbeiter- und Soldatenräte muß man begreifen auf dem Hintergrund der alten sozialdemokratischen Trennung von Partei (Politik) und Gewerkschaften (Wirtschaft und Betriebe). Die Arbeiter- und Soldatenräte verstanden sich als „politische“ Räte, befaßten sich also wenig oder gar nicht mit den Verhältnissen In den Betrieben, die sie als Sache der Gewerkschaften betrachteten, und zwar um so ausgeprägter, je stärker die SPD die Mehrheit in den Räten hatte. Die Räte waren schon von ihrer Entstehung her (durch Funktionärsabsprachen) nicht die Vertretung der Zechenbelegschaften, bei ihrer Abstinenz von „gewerkschaftlichen“ Fragen erfuhren sie die Bewegung (Streik Ende 1918) unmittelbar nur als Problem für ihre Polizeihoheit, nach ihrer politischen Zusammensetzung mußten die Räte … die Bewegung inhaltlich mißbilligen.

Eine auffällige Ausnahme machte der Arbeiter- und Soldatenrat in Mülheim , Hochburg der Syndikalisten im Ruhrgebiet. Hier zogen denn auch die SPD-Vertreter bereits Mitte Dezember 1918 aus dem Rat aus… Um die Jahreswende traten unter dem Druck der Streikbewegung die SPD-Vertreter im Hamborner Rat zurück, in Oberhausen wurde der Rat von demonstrierenden Bergarbeitern abgesetzt. Die neuen Arbeiterräte in diesen beiden Städten waren rein linksradikal, die ersten Räte im Ruhrgebiet, die unmittelbar aus einer Massenbewegung hervorgingen.

(nach Erhard Lucas : Märzrevolution im Ruhrgebiet Band I )

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