Kriegsende in Bremen
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4. November 1918
Die heute am 4. November 1918 im „Casino“ tagende, von über 6000 Männern und Frauen besuchte Volksversammlung fordert zum Zwecke der beschleunigten Herbeiführung des Friedens die sofortige Herbeiführung eines Waffenstillstandes zwecks Beginn von Friedensverhandlungen. Sie protestiert aufs schärfste gegen alle Treibereien, die eine Verlängerung des Krieges zum Ziele haben.
Ferner fordert die Versammlung die sofortige Aufhebung des Belagerungszustandes und des Hilfsdienstgesetzes, die Abschaffung der Dynastien und die völlige Demokratisierung von Reich, Staat und Gemeinde bis zur Errichtung der sozialistischen Republik.
In der bisherigen Demokratisierung und Parlamentarisierung im Reich und in den Einzelstaaten, besonders auch in der geplanten Änderung der bremischen Verfassung, erblickt die Versammlung überwiegend irreführende Versuche der bisher herrschenden Klasse, sich an der Regierung zu erhalten. Als eine der nächstliegenden Aufgaben für die Wiederbelebung der durch den Krieg verwüsteten deutschen Volkswirtschaften fordern die Versammelten die Annullierung der Kriegsanleihen von 1000 M an aufwärts.
Quelle: Resolution der USPD-Versammlung im Casino (4. November 1918) , in: Bremer Bürger-Zeitung , 5. November 1918 , abgedruckt in „Revolution und Räterepublik in Bremen“ (1969)
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