Der Gaildorfer Haufen

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30. März 1525

Im Limpurgischen und in der Gegend von Ellwangen und Hall bildete sich ein andrer, der Gaildorfer oder gemeine helle Haufen, schon Ende März und Anfang April. Er trat sehr gewaltsam auf, insurgierte die ganze Gegend, verbrannte viele Klöster und Schlösser, u.a. auch das Schloß Hohenstaufen , zwang alle Bauern zum Mitzug und alle Adligen, selbst die Schenken von Limpurg , zum Eintritt in die christliche Verbrüderung.

Anfang Mai machte er einen Einfall nach Württemberg, wurde aber zum Rückzug bewogen. Der Partikularismus der deutschen Kleinstaaterei erlaubte damals sowenig wie 1848, daß die Revolutionäre verschiedner Staatsgebiete gemeinsam agierten. Die Gaildorfer, auf ein kleines Terrain beschränkt, fielen notwendig in sich zusammen, nachdem sie allen Widerstand auf diesem Terrain besiegt hatten. Sie vertrugen sich mit der Stadt Gmünd und gingen mit Hinterlassung von nur 500 Bewaffneten auseinander.

in: „Friedrich Engels: Der deutsche Bauernkrieg“ – geschrieben im Sommer 1850, zuerst in: „Neue Rheinische Zeitung. Politisch-ökonomische Revue“, Fünftes und Sechstes Heft, Mai bis Oktober 1850, von Friedrich Engels zuletzt bearbeitet 1875.

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